Ich selbst habe in meinem eigenen Leben jeden einzelnen Grund gegen Jesus Christus durchlebt. In Teilen meines zersplitterten Geistes müssen immer noch Dinge verarbeitet werden. Möge das, was ich
bislang auf meinem Heilungsweg lernen durfte, auch dir nützlich sein. (Aktualisiert 21.10.2025.)
Missverstehen biblischer Texte ("Böser Gott", "Unmögliche Anforderungen")
Bis vor Kurzem hatte ich selbst viele Stellen des Neuen Testaments falsch verstanden. Ich hatte durch einen Filter gelesen, in dem ich selbst vor Jahrzehnten stecken geblieben war. Meine falsche
Überzeugung war: Man kann, auch wenn man Jesus kennt und mit ihm in Liebe verbunden ist, in dieser Welt wieder verloren gehen, wenn man Fehler macht. Ich denke, Jesus hatte mir als Kind angekündigt,
dass es hart wird für mich, dass ich sogar abfallen werde und mir ganz sicher dazu gesagt, dass ich niemals verloren gehen kann, sondern dass er mich da wieder rausholen wird. Aber ich hatte
aufgehört, ihm zu glauben. So las ich viele Stellen des Neuen Testaments dann. Da stand für mich klar, dass man auch als Gläubiger verloren geht, wenn man nicht treu und gehorsam genug ist.
Dies wird in den meisten Kirchen auch so gelehrt. Wir müssen auch etwas dazu tun, damit wir gerettet sind. Das ist aber falsch. Der Punkt ist, dass Gott uns zu Entscheidungspunkten führt, wo wir uns
für oder gegen ihn entscheiden. Sobald wir eine klare Entscheidung getroffen haben und Jesus ein Mal als Erlöser angenommen haben, können wir nie wieder vollkommen verloren gehen -- egal, was das
Leben noch mit uns macht und egal, welche Fehler wir machen.
Gegen diese große Gnade und gegen dieses unfassbare Geschenk, was Gott den Menschen anbietet, hat der Teufel ganze Armeen von besorgten Christen in den Krieg geschickt. Diese glauben (wie ich selbst
bislang), dass Menschen, die sicher sind, dass sie nie wieder verloren gehen können, das ausnutzen würden. Das mag mancher sogar tun, aber darum geht es hier überhaupt nicht. Es geht um die Frage, ob
Gott allmächtig ist und ob er sich seine Kinder vom Teufel wieder stehlen lässt. Gott verspricht in der Bibel klar, dass niemand seine Kinder seiner Hand entreißen kann.
Und die Wahrheit ist, wenn wir dieses Geschenk nicht so begreifen, hat das allerlei schlechte Folgen. Die lebenslange Angst, doch wieder verloren gehen zu können, macht uns nicht besser, sondern
schlechter. Wir werden zwar krampfhaft versuchen, "gut genug" zu sein, dabei werden wir aber stolz, selbstgerecht und wir verurteilen andere und machen ihnen auch Angst. Sobald wir aber etwas
nicht schaffen, was wir glauben, für unsere Rettung schaffen zu müssen, werden wir selbst verzweifeln.
Ich hätte nicht geheilt werden können. Meine vollkommen verzweifelten Teile, die im Kult durch Folter und Tricks dazu gebracht wurden, Gott sogar zu hassen, sind allein dadurch zu erreichen, dass ICH
begreife: Ich war einmal gerettet, immer gerettet. Once Saved, always saved. Ich könnte nichts falsch machen, dass ich nicht mehr Gottes Kind wäre.
Andere Leute denken vielleicht, sie würden verdammt wegen Scheidung und Wiederheirat oder wegen Zweifeln oder wegen sexueller Sünden. Aber es gibt keinen Fehler, den wir machen können, der ein Kind
Gottes in Ewigkeit verloren gehen lassen könnte.
Die Bibeltexte, die auf den ersten Blick etwas anderes zu sagen scheinen, sind bei genauem Lesen klar anders gemeint. Die Bibel richtet sich natürlich an alle Menschen, nicht nur an Gläubige. Man
kann klar aus dem Text entnehmen, wer hier angesprochen ist, und damit klären sich die Missverständnisse auf. Ausführliche Erklärung bei Andy Woods. Kurz erklärt bei Onorato Diamante oder BibleLine
u.a. (YouTube).